NRW-Gesundheitsminister Laumann zu Gast in Jüchen

Langfristige Lösungen für den Hausärztemangel

27.03.2018

Langfristige Lösungen für den Hausärztemangel

„Auch wenn die aktuelle Situation in Jüchen und anderen ländlichen Gebieten noch ausreichend sein mag, nähern wir uns einem kritischen Punkt in unserer medizinischen Versorgung.“ Gemeinsam mit  dem CDU-Kreisvorsitzenden Lutz Lienenkämper und zahlreichen interessierten Mitgliedern des CDU-Gemeindeverbands Jüchen um den Vorsitzenden Sebastian Heckhausen sprach NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann im „Haus Katz“ über den Hausärztemangel.

 „Rund die Hälfte unserer örtlichen Ärzte ist bereits über 50 Jahre alt – Nachfolger, die eine Praxis übernehmen möchten, gibt es selten“, berichtet Heckhausen über die Situation in Jüchen. „Der demografische Wandel macht auch vor Ärzten nicht Halt.“

Gründe für den Ärztemangel sieht NRW-Gesundheitsminister Laumann gerade in der Ausbildung der Ärzte. „Eine Abiturnote von 1,0 ist nicht unbedingt ein Zeichen dafür, dass dieser junge Mensch ein guter Mediziner wird – es spielen auch andere Kompetenzen eine Rolle.“ Neben mehr Studienplätzen und der Überlegung, andere Auswahlkriterien festzulegen, sollen in NRW zukünftig zehn Prozent der Studienplätze an Studienbewerber gehen, die sich bereits frühzeitig den Beruf des Hausarztes vorstellen können. „Ich möchte denjenigen einen Studienplatz geben, die sich der hausärztlichen Versorgung widmen wollen.“

Um dem Mangel entgegenzuwirken, fordert Laumann auch die Universitäten auf, sich neben der reinen Lehre verstärkt um die Versorgung der Bevölkerung zu kümmern. „Meine Vorschläge werden Geld kosten, doch ich bin mir der Unterstützung unseres Finanzministers sicher“, merkt Laumann an.

Heckhausen sieht die Kommunen ebenso in der Verantwortung: „Die Einrichtung von medizinischen Versorgungszentren kann ein Baustein im Mosaik sein, eine zukünftige Versorgung sicherzustellen. Das Thema darf nicht ausschließlich von der Landespolitik begleitet werden.“ Vielen jungen Menschen sei beispielsweise eine „Work-Life-Balance“ so wichtig, dass der Schritt in die Selbstständigkeit mit einer eigenen Praxis ein großes Hindernis darstelle. „Die Probleme wurde erkannt, jetzt arbeiten wir gemeinsam  an langfristigen Lösungen.“