AK Wirtschaft der CDU-Kreistagsfraktion besucht Aluminiumkonzern Hydro

Weltmarktführer Hydro: Aus dem Rhein-Kreis Neuss in die ganze Welt

13.04.2016

Weltmarktführer Hydro: Aus dem Rhein-Kreis Neuss in die ganze Welt

„Ein klares Bekenntnis zum Rhein-Kreis Neuss“ so wertet der wirtschaftspolitische Sprecher der CDU-Fraktion Jakob Beyen den Bau einer dritten Fertigungslinie für Fahrzeugkarosseriebleche aus Aluminium mit einem Investitionsvolumen von 130 Millionen Euro. „Wir freuen uns sehr, dass einer der größten Arbeitgeber im Rhein-Kreis Neuss seine Zukunft hier in Grevenbroich auf ein größeres Fundament setzt.“

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Der Arbeitskreis Wirtschaft der CDU-Fraktion machte nun gemeinsam mit Kreisdirektor Dirk Brügge im Rahmen der regelmäßigen Firmenbesuche und Werksbesichtigung Station beim Weltmarktführer Hydro Aluminium in Grevenbroich, um sich einen Eindruck von den Investitionen zu verschaffen. Der Betrieb der neuen Anlage soll Ende 2016 starten. Damit steigert Hydro die Kapazität für Aluminiumkarosseriebleche von zurzeit 50.000 auf 200.000 Tonnen im Jahr. Insgesamt erweitert und modernisiert das Unternehmen seine Anlagen im Rhein-Kreis  zurzeit für 230 Millionen Euro. Weitere aktuelle Projekte sind Erneuerung und Ausbau der Warmwalzkapazität um 120.000 Tonnen bei Alunorf in Neuss mit einer Investition von 80 Millionen Euro. Zudem werden 45 Millionen Euro in den Bau einer neuen Anlage zum Sortieren und Recyceln gebrauchter Aluminiumgetränkedosen im Rheinwerk der Hydro in Neuss gesteckt. Dort wird die Recyclingkapazität um 50.000 Tonnen gesteigert.

Neben der Investition in die Infrastruktur stärkt das Unternehmen aber auch einen anderen grundlegenden Bereich: die Fachkräfteversorgung. „Auch in Bezug auf die Ausbildung von Fachkräften setzt Hydro Maßstäbe“ so Jakob Beyen. Die Aufgaben im Werk werden zunehmend komplexer. So ist etwa der Beruf des Maschinenführers mittlerweile ein eigenständiger Ausbildungsberuf. Anforderungen auf die Hydro gezielt eingeht: Das Unternehmen kooperiert eng mit Schulen und Berufsbildungszentren um die Ausbildungszweige zu entwickeln und anzupassen. Gleiches gilt zunehmend auch für das duale Studium.

Werksleiter Christoph Budde begrüßte gemeinsam mit Public-Affairs-Leiter Thomas Mock und dem Produktionsleiter Dr. Benedikt Schweicher die Delegation der CDU-Fraktion unter Leitung von Jakob Beyen zunächst zu einem Vortrag über das Geschäftsfeld, die Unternehmensstruktur und die Entstehungsgeschichte des Aluminiumkonzerns Hydro.

Der norwegische Hydro-Konzern, dessen Tochterunternehmen die Grevenbroicher Hydro Aluminium Rolled Products GmbH ist, beschäftigt weltweit rund 13.000 Menschen. Grevenbroich ist mit rund 2.000 der Standort mit den meisten Mitarbeitern im ganzen Hydro-Konzern. Er hat eine lange Tradition als Aluminiumfabrik: Ab 1922 wurde zuerst Primäraluminium erzeugt, später auch recycelt und weiter verarbeitet, unter mehrmals wechselnden Namen. Seit 2002 gehört das Werk Grevenbroich zu Hydro und ist einer der weltweit führenden Betriebe für hochwertige Band- und Folienprodukte aus Aluminium. Neben den Beschäftigten im Werk sorgt Hyrdo im sekundären Arbeitsmarkt der Lieferanten und Subunternehmer für weitere tausende Arbeitsplätze im nahen Umfeld.

Hydro liefert als Weltmarktführer mit seinen Folien die Grundlage für Produkte wie Offset Druckplatten und Tetrapacks oder Joghurtdeckel. Produkte aus dem Grevenbroicher Hydro-Werk sind damit praktisch in jedem Haushalt der Welt zu finden. Die Folien, die zum Teil nur die Stärke von einem Zehntel eines Menschenhaares haben, werden in Grevenbroich gewalzt und zur Weiterverarbeitung an die jeweiligen Kunden geliefert. Auch Getränkedosen und die Fahrzeugkarosseriebleche für die Autoindustrie haben hier ihren Ursprung.

Die Aluminiumerzeugung ist ein äußerst energieintensiver Vorgang. Teil der Erfolgsgeschichte von Hydro in der Region ist neben dem Verbund mit den Schwesterwerken in Neuss, Alunorf und Rheinwerk, daher auch die Nähe zu den Grevenbroicher Kraftwerken des Energieversorgers RWE.

Im Gegensatz zu den meisten anderen Materialien wie Glas oder Papier kann Aluminium bei nur geringen Mengenverlusten aber beliebig oft und hocheffizient recycelt werden ohne dabei einen Qualitätsverlust zu erleiden. Aus einer Getränkedose kann nach dem einschmelzen auch wieder eine Getränkedose gleicher Güte werden. Im Gegensatz zum erstmaligen Herstellungsprozess fällt hier nur 5% des Energieaufwands an. Schätzungen zufolge sind zurzeit rund 75% des jemals produzierten Aluminiums im Gebrauch.

Übrigens: Rohstoffknappheit ist im Gegensatz zu anderen Branchen in Grevenbroich nur ein untergeordnetes Thema. Etwa sieben Prozent der Erdkruste bestehen aus Aluminium. Bauxit, der Rohstoff für Aluminium ist das dritthäufigst vorkommende Element der Welt.